Wenke-Archiv: Gutenbergisches (Gedrucktes)

Kurioses und banales gedruckt auf Papier und veröffentlicht in Printmedien


Der Bergische Gutenberg

Johann Gensfleisch aus Mainz war nie im Bergischen. Aber schon früh, um 1500, verschlug es einen aufsässigen Kölner Drucker an die Wupper, heute ist dieser Ort als Papiermühle bekannt. Die gründete ein Herr Johannes Soter dort, weil er in Köln von der Kurie nich die Imprimatur, den kirchlichen Segen fürs Drucken bestimmter aufsätziger Inhalte bekam. Alles musste man selbst machen, damals. Papier, Buchstaben, den Druck, das Binden, die verlegerische Verbreitung. 

Und später wurde Solingen eine echte Hochburg der Schwarzen Kunst; Versandhandel und die überaus umfangreichen Kataloge der Besteck- und Schneidwarenhersteller erforderten viel Druckkapazität. 

Einer der richtigen Gutenbergschen Schwarzkünstler bin ich. Was mich noch heute freut, ermöglichte es mir doch einen ungemein spannenden Berufsweg ...

Gelogen wie gedruckt

Ich kann sie verstehen, diese Redewenung. Wo gedruckt wird – Bilder, Texte, Grafiken, halt die ganze Aufmachung, Typografie genannt – ist nichts anderes als Schönfärberei. Auf Papier, in Printmedien möchte sich jeder so positiv wie möglich darstellen.

Gerade bei Abbildungen über ihre Firmen haben es in den 1920er Jahren nicht nur die Solinger Firmen mächtig überzogen. Selbst die kleinste Klitsche, ein paar Quadratmeter groß, bot sich als unüberschaubar großes Firmengelände dar. 

Farben wurden überpinselt, wo es nur möglich war. Vieles war gezeichnet, die Realität konnte also so unrealistisch dargestellt werden, wie es den Wünschen der Auftraggeber entsprach. 

Und so findet sich manch optisches kurioses Schätzchen auch unter den hier gezeigten Abbildungen, die nur eine winzige Auswahl meines Archivs wiedergeben können.




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