Solinger Linien

Zusammenhalt und Auseinanderstreben. Auf einen Blick zu erkennen.


Solingen. Auseinander. 

Widerborstige Infrastruktur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie wir uns wundern nach all den 100 Jahren vergeblichen Städtezusammenschlusses. Immer noch sind die ehemaligen selbständigen Orte selbständige Orte. Ein komplex-einheitliches, alles umfassende Solingen-Gefühl will sich ganz einfach nicht einstellen. 

Und wer ist schuld? Na klar, die Stadtwerke Solingen. Sie haben das Obusnetz nämlich so angelegt, dass es optisch das Gegensätzliche, Widerborstige, Auseinanderstrebende ins Auge springen lässt. Und siehe da: Vom Zentrum weg strebt ein jeder in „seinen“ Stadtbezirk, der Zirkelschluss in der Mitte ist marginal. Kein Ring, nichts Verbindendes. 

Als wären es Blitze, streben die Verbindungen voneinander weg. Und sind damit eben keine Verbindungen mehr, Allenfalls kratzborstige Berührungspunkte. 

Dass es rein kommunikationspsychologisch auch anders gehen könnte, hat die Wissenschaft längst herausgefunden. Am Beispiel eines Entwurfes für das Liniennetz in Berlin. Ein Experiment zwar, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und siehe da, auf einmal kann selbst die größte Stadt einen geradezu emotional einladenden dörflichen, gemütlichen, die Seele streichelnden Charakter haben, voller Sympathie und Offenheit, zugleich frei und vielfältig. 

 

Vielleicht sollten wir in Solingen einmal darüber nachdenken, die Klimaproteste ernst zu nehmen und uns zusagen, dass Ökologie ebenso wie ein friedfertiges Miteinander mit dem Verbindenden und nicht dem trotzigen Nebeneinander anfängt.


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