Zur Sache: selektive Dimensions- und Perspektivveränderungen
Photoshop ist das weltweit meistgebrauchte, professionell-leistungsfähigste Bildbearbeitungsprogramm. Damit werden fast alle Drucksachen und sehr viele Online-Publikationen weltweit hergestellt. Es ist ein Werkzeug in der Hand von Fachleuten, das schlichtweg mit seinen Funktionen "fast alles" kann – aber eben nicht "alles genug", so dass immer wieder neue Funktionen hinzukommen oder bestehende verbessert werden. Die jedoch oft von der Hardware (vor allem den Prozessoren) abhängig sind, weil sie wahnwitzige Rechenleistungen brauchen, sollen sie schnell ausgeführt werden.
Um zu zeigen, wie schnell die gesamte Hardware-Architektur von zentralem und Grafik-Prozessor auch beim neu vorgestellten iPad Pro ist, demonstrierte man eine extrem nützliche Funktion, die in der täglichen beruflichen Praxis für zig zig zig Anwendungsfälle benutzt wird, live. Das Publikum applaudierte zu recht, weil es Fachleute sind, die erkannten, was da technisch demonstriert wurde (ich schließe mich diesem Applaus an). Rein formal ausgedrückt ging es um selektive Perspektiv- und Dimensionsveränderungen, wie sie eben für sehr viele Anwendungsfälle in sehr vielen Motiven unentbehrlich sind. Im übrigen bei der GESAMTEN (in Worten: gesamten) Mode- und Werbe-Bildbearbeitung – und insbesondere in der Dokumentarfotografie. Also bei jeglichem Motiv und Sujet angewandt werden kann und oft muss. Das hatte jeder (JEDER) im Saal bei der Präsentation gewusst und begriffen, außer ...
Was dann als Meldung folgte, ist das dämlichste, dümmlichste, unterirdisch grottenschlechteste, unübertreffbar-geistesgestörte, was mir seit langem begegnet ist. Eine feministische Reflex-Tat, die einen fragen lässt, ob die Autoren und Initiatoren das sind, was der Volksmund mit "dicht im Kopf" ausdrückt. Sind die wirklich so strohdumm, wie ihre Äußerungen es nahelegen? Mich gruselts.
Die Meldung im Original und wegen anhaltender Sprachlosigkeit des weiteren unkommentiert:
Apple: Retuschiertes Frauen-Lächeln in der Kritik
US-Großkonzern ließ Gesicht bei Live-Event öffentlich aufhübschen
"Smilegate": Apple wegen Photoshop-Lächeln kritisiert
Cupertino (pte016/10.09.2015/11:46) - Technologieriese Apple http://apple.com muss sich harsche Kritik wegen eines per Photoshop bearbeiteten Frauengesichts gefallen lassen. Im Rahmen seines Live-Events, bei dem am Mittwochabend neue iPhones, iPads und Apple-TV-Neuheiten vorgestellt wurden, legte der Adobe-Design-Verantwortliche Eric Snowden selbst Hand an und verpasste der hübschen, jedoch ernsten Dame mit roten Lippen am iPad Pro im Nu ein Lächeln.
"Smilegate" als Eigentor
Auch wenn die Anwesenden die Aktion bei der Präsentation mit Applaus goutierten, kam das auf Twitter alles andere als gut an - allen voran bei der Technik-Redaktion der britischen Tageszeitung "Guardian". Auch wenn Apple der in der Vergangenheit immer wieder geäußerten Kritik von zu wenig Frauen bei Präsentationen nun einen Kontrapunkt setzen wollte, scheint der Vorstoß eher nach hinten losgegangen zu sein.
Und dennoch: Der Konzern hat in Sachen Geschlechtergleichheit schon vieles erreicht - wenngleich noch viel zu tun bleibt. Aktuellen Zahlen nach machen bei dem Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino derzeit rund 69 Prozent der Belegschaft Männer aus. Dies ist jedoch kein Apple-spezifisches Problem, denn fast alle Tech-Riesen hadern mit der Geschlechtergleichheit. Das aktuelle Bild-Aufhübschen kratzt in jedem Fall am Image.