Solinger Dumm(pf)heit

EinBürgerung ist das eine. Über ausbürgerung sollten wir stärker nachdenken.

Drücken Sie es aus, wie Sie es wollen: Es ist ärgerlich, es ist wieder einmal "typisch Solinger Tageblatt", es ist Miesepeter-Journalismus, es ist zum Kotzen. Eine offene Stadt zu sein, bemüht sich Solingen nachhaltig, ehrlich, vielfältig (da braucht man nicht Wort-Ungetüme wie "Willkommenskultur"). Und um bewusste, gewollte Ausgrenzung auch: "Bunt statt braun" ist in allen gesellschaftlichen Schichten fest verankert. Dabei geht es um politisch-geistige Strömungen, die man nicht akzeptiert, nicht will, die hier nicht willkommen sind. Zusammengefasst: man "zeigt Flagge" und orientiert sich an der Vernunft. 

Um so störender miesepetrige Nörgelei und klischeehaft kolportierte Miesmacherei ohne intellektuelle Substanz, der sich in leider viel zu viel häufenden Einzelfällen Journalisten hingeben.

Ein wieder  einmal unrühmliches Beispiel dafür hat nun Andreas Tews vom ST abgeliefert. So krude und absurd ist es, dass man rufen möchte: Menschen wie diese mögen wir nicht mehr in dieser Stadt. Hier haben sie keine Berechtigung (mehr), weil man ihrer überdrüssig ist. Vornehm ausgedrückt: Es gibt leider viele Journalisten in dieser Stadt, die sich selbst desavouiert haben. Das ist nicht meine singuläre Meinung und Erfahrung. Das höre ich tagein, tagaus von vielen anderen (auch).

Journalismus mit den Idealen einer Diktatur und Unterdrückung demokratischer Rechte ? ? ? ? ? ?

In einem Kommentar behauptet dieser Journalist Tews allen Ernstes, wenn ein Kommunalpolitiker, der sich zur Wahl stellt, offen, klipp und klar sagt und darüber zum Diskutieren anregt, was getan werden muss (vor allem auch von ihm, wenn er gewählt wird), dann meint ST-Mann Tews, das sei Wahlkampf, der zu unterlassen sei. 

Im Jargon der heutigen Zeit: Ja wie blöd ist denn das? Sollen wir Wähler Kandidaten wählen, die schweigen? Die erst NACH der Wahl mal den Mund aufmachen? Sollen wir Probleme verschweigen, nur weil eine Wahl ansteht ??? Ja, natürlich war es Wahlkampf– und unabhängig davon, ob man Tim Kurzbach oder einen anderen Kandidaten wählt: ENDLICH, ENDLICH, ENDLICH ist mal die Diskussion substanziell in Gang gekommen. Die anderen Parteien und auch große Teile der SPD haben eh schon lange genug geschwiegen, sich auch im Rat ratlos gezeigt. Jetzt packt mal einer an – und der feine Herr Journalist, der ohnehin nicht den ganzen Tag dabei war und Zitate falsch zuschreibt, kritisiert im Stile der beleidigten Leberwurst. Zur Sache selbst hat er kein einziges substanzielles Wort geschrieben, sondern einen Schulaufsatz mit der Aufzählung der durchwanderten Stationen. Hat diese Stadt solche Medien verdient? Solange die Todesanzeigen im Solinger Tageblatt den Abonennten wichtiger sind als guter Journalismus, wird es sich möglicherweise nicht ändern. 

Scheint hier wohl Usus zu sein ...

... das Meckern und Mosern und das Ängstlichsein. Eine beeindruckend lange Liste entsprechender Mundart-Worte zeugt davon:

  • aul Büll
  • aul Hepe
  • aul Schrappnell
  • auler Gröner
  • Bangböchse
  • Böchsendrieter
  • Bottschoken
  • Boulerperd
  • Brölldöppen
  • Bubbelschnute
  • Dawerprumm
  • Döppen
  • dommen Lappes
  • Dommschnute
  • douf Not
  • Drietsack
  • Eierpitter
  • Fennekieker
  • fiese Eimer
  • fiese Möpp
  • Finnen
  • Flabes
  • Grielächter
  • Grutschnute
  • Iepekrätzer
  • Jaubüdel
  • Jommerfott
  • Kallbacken
  • Kappeskopp
  • Kladderdatsche
  • kleine Furzer
  • Klogscheißer
  • Knallkopp
  • Knaasbüdel
  • Knurrbüdel
  • Kratzbürschte
  • Krentenfiester
  • Krentenkacker
  • Leuärschken
  • Lotmechgewerden
  • Meckerpitter
  • Muffzoppe
  • Nörgelspitter
  • Piemock
  • Pröttelspitter
  • Quasselskopp
  • Quettsack
  • Roubein
  • Ruppeköster
  • Sabbelschnute
  • Schanklappen
  • Scheifsecker
  • schleiht Körschken
  • Schliekefänger
  • Schnaderprumm
  • Schnösel
  • Schwätzbacken
  • Stiesel
  • Totterböchse
  • Trogmutte
  • Völlmull
  • Wiesnas

Denk ich an Solingen Tag und Nacht ... - - (weiter bei Heinr. Heine)

Als Obama kam und per Werbeagentur rief "Yes, we can", haben alle gejubelt auch wir in Deutschland. Nun will ich Tim Kurzbach ja nicht zu Obama hoch Kennedy von Solingen hochstilisieren, aber ja, mit (noch einigermaßen) jugendlichem Schwung lässt auch er professionell unterstützt einiges auf die Beine stellen. Und dann soll es falsch sein, nur weil er sich wählen lassen möchte? Herr Tews, lernen Sie doch! Beispielsweise von Sepp Herberger (ehem. Fußball-Bundestrainer, ein wenig vor Jogi), der gesagt haben soll "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel". Will sagen: Nach dem Wahlkampf ist vor dem Wahlkampf. Es ist immer Wahlkampf! Oder wollen wir eine politische Struktur des Schweigens, der Meinungs-Unterdrückung, des Duckmäusertums?  Wenn Sie es wollen (und fordern), nicht mit mir und nicht mit meiner Zustimmung (selbst wenn Sie auf diese pfeifen).