Der Tritt in unseren eigenen Hintern

Wieder einmal hat es Marcus Gottfried wie kein zweiter auf den Punkt gebracht: Eine Partei, die sich "Volkspartei" nennt, ist nicht in der Lage, einen Oberbürgermeister-Kandidaten aufzustellen – schlimmer noch, es herrscht kein überschäumender Andrang auf den Posten.

Der CDU, der Volkspartei, scheint das Volks, Parteivolk, entfleucht zu sein. Oder, abermals schlimmer noch, wir, das Volk, haben vergessen, dass Parteien nur dann funktionieren, wenn viele Bürger mitmachen.


Tun sie aber nicht. Es kotzt die Bürger an, was die Parteien tun, ganz so, als wäre Partei etwas neutral-Sächliches, nicht aus jenen Menschen bestehend, die andernorts skandieren: Wir sind das Volk. Wir, das Volk, sind müde geworden, die Mühe des Denkens auf uns zu nehmen, weil meckern und motzen, Besserwisserei und Beckmesserei viel gemütlicher, bequemer, unverbindlicher, überzeugender ist.


Nicht, dass wir andere überzeugen, aber überzeugt sind, wenn wir nur schon meckern, die klügeren und besseren zu sein. "Sind die denn bekloppt?" ist längst Geflügeltes Wort, tägliches, wenn es um die Kommentierung aktueller Lokalpolitik geht. Nein, nicht die, WIR sind bekloppt. Wir, die wir so wichtige Posten und Entscheidungen denen überlassen, die nicht mehr die Kraft haben, sich zu profilieren und Entscheidungen zu treffen.


Die Schwäche der Solinger CDU, rechtzeitig und eloquent einen Kandidaten aufzustellen (das "-innen" ist, verehrte Damen, selbstverständlich eingeschlossen, aber -  - -- wo waren/sind denn "die Mädels"????), ist Anlass genug, uns selbst in den Hintern zu treten und endlich politisch (wieder) aktiv zu werden. Und zwar konstruktiv. Positiv. Kooperativ. 


Dass es schwierig, mühsam, ganz oft zum Scheitern verurteilt ist – – – – ja, jetzt hören Sie doch mal auf, mit all diesem Schmarren zu entschuldigen, dass Sie als Bürger politisch stinkfaul geworden sind.